Matthias Rang zeigt in seiner Dissertation „Phänomenologie komplementärer Spektren”, dass Newtons und Goethes optische Experimente komplementäre Aspekte desselben Phänomensbereichs repräsentieren. Ausgehend von André Bjerke stellte Matthias Rang im Vorfeld seiner Dissertation fest, dass Goethe – mit der Entdeckung des „Magenta-Spektrums” und seiner Komplementarität zum bekannten „Grün-Spektrum” – keine Gegenexperimente zu Newton durchführte, sondern dort unterdrückte Teilphänomene sichtbar machte. Matthias Rang: „Mit Hilfe der Spiegelspaltblende konnte ich zeigen, dass sich die Spektren von Newton und Goethe in ihrer Entstehung gegenseitig bedingen, sodass Goethes und Newtons Experimente gegenseitige Ergänzungen darstellen.”
Als mögliche Anwendung ist die Erhöhung der Messgenauigkeit in der Spektroskopie von lichtschwach leuchtenden Flächen – wie sie beispielsweise bei Biolumineszenzen vorkommen – denkbar. „Für uns alle ist die Dissertation von Matthias Rang ein wichtiger Meilenstein”, so Johannes Grebe-Ellis von der
Bergischen Universität Wuppertal, der die Dissertation betreut hat. „Die Arbeit Rangs fußt unmittelbar auf der jahrzehntelangen Forschungstätigkeit zu optischen Phänomenen an der Naturwissenschaftlichen Sektion.”
Buchtipp: Matthias Rang:
Phänomenologie komplementäre Spektren
426 Seiten, Euro 59 Logos-Verlag, Berlin